Ausgangssituation
Die Fischzucht in Teichen ist in Mitteleuropa von großer wirtschaftlicher, infrastruktureller und ökologischer Bedeutung. Allerdings führt die Klimaveränderung zu verschobenen und extremen Niederschlägen, welche Teich-Funktionen beeinträchtigen können, da sich z.B. Ablagerungen aus Bodenerosion aufbauen. Die aus dem Schlamm freigesetzten Nährstoffe und die höheren Temperaturen lösen Algenblüten, Sauerstoffmangel und Stoff-Emissionen aus. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Eutrophierung in Teichen durch natürliche Nährstoffsorbenten zu verringern, die vor dem Abfischen aus den Teichen extrahiert werden. Es wird untersucht, inwieweit natürliche Nitrifikationshemmer die Adsorption erhöhen können. Dieser innovative Ansatz könnte den Aufbau der Schlammschicht vermindern, die Wasserrückhaltefähigkeit erhöhen und zu einem verbesserten regionalen Wassermanagement führen. Die Innovation würde Nährstoffemissionen in die Vorfluter (z.B. Flüsse) und die Atmosphäre verringern. Die nährstoffreichen Sorptionsmittel können als Dünger verkauft werden, sodass die Kreislaufwirtschaft gestärkt wird. Für die Lösung der o.g. Herausforderungen sind die Erfahrungen der Projektpartner und der Zielgruppe und der regionalen Aquakultur-KMUs mit unterschiedlichen Größenstrukturen, von beiden Seiten der Grenze notwendig. Im Verbundprojekt kann in beiden Regionen ein Lösungsansatz erprobt werden, um Empfehlungen für Teichflächen in der gesamten EU abzuleiten und das Einkommen der Teichwirte zu steigern.
Ziele
Mithilfe von natürlichen Nährstoffsorbenten & potenziell Nitrifikationsinhibitoren wird der Aufbau der Schlammschicht vermindert, Teiche tragen besser zum regionalen Wassermanagement bei. Weniger Nährstoffemissionen belasten die grenzüberschreitenden, natürlichen Gewässer und die Luft. Dies trägt zum spezifischen Ziel 7 „Verbesserung des Schutzes […] der Natur […]“ bei, da die naturnahe, blaue Infrastruktur extensiver Teiche erhalten wird. Diese Teiche sind oft Grundstein für die Natura-2000- sowie FFH-Gebiete in der bayerisch-tschechischen Grenzregion und beherbergen teils mehr Rote-Liste-Arten als Flussauen. Da die Verlandung der Teiche vermindert wird, sind weniger teure Meliorationsmaßnahmen notwendig. Die Wassergüte in den Teichen und in den Vorflutern (Bäche, Flüsse) bleibt auf einem hohen Niveau, sodass sensible Fauna und Flora den Lebensraum im Ökosystem beibehält oder neu exploriert. KMU-Fischwirtschaften können günstiger produzieren und erhalten eine neue Einkommensquelle.