Im MakerSpace der Hochschule Hof wird ein prototypisches MANTA-Phantom (Medizinisches Angiographie Nachbildungsphantom zum Training angehender Ärzt:innen) entwickelt, um die Ausbildung in der endovaskulären Embolisationstherapie für akute abdominelle Blutungen zu verbessern. Derzeit erfolgt das Erlernen dieser Technik häufig in realen Notfallsituationen, was für angehende interventionelle Radiolog:innen eine erhebliche Herausforderung darstellt. Strukturiertes Training mit realitätsnahen Phantomen ist bislang kaum etabliert, in Ländern mit schlechter medizinischer Ausbildung ist es derzeit überhaupt nicht realisierbar. Medizinische Trainingsgeräte sind eine bekannte Methode um risikoreiche medizinische Interventionen zu üben.
Der MANTA-Prototyp soll verschiedene medizinische Situationen am Gefäßsystem (z.B. Fließgeschwindigkeiten des Blutes, Kontrastmittel, etc.)simulieren, sodass die Nutzung der speziellen Katheter sowie die Handgriffe für die medizinischen Interventionen außerhalb des OP-Saals geübt werden können. Die Testung des Ansatzes soll auf medizinischen Kongressen erfolgen, um eine möglichst große Zielgruppe als Tester zu erreichen. Mithilfe additiver Verfahren wird ein transparentes Modell-Gefäß-System durch Prof. Rausch entwickelt. Das Phantom selbst wird im Makerspace (Prof. Müller) entwickelt. Das MANTA-Phantom soll hierbei eine kostengünstige (<500 € Materialkosten), durch einfache Zukaufteile sowie additive Druckteile montierbare Vorrichtung werden. Additive Fertigungsverfahren sind üblicherweise in Hochschulumgebungen vorhanden. Neben dem Trainingsgerät selbst werden zudem die Katheder, Führungsdrähte und Embolisationsmaterialien benötigt. In Trainingssessions würden diese aber durch Kooperationen mit Firmen zur Verfügung gestellt werden, um z.B. abgelaufenes, nicht mehr am Patienten einsetzbares Material zu verwenden. Hierzu wurden bereits Unterstützer angefragt. Der MANTA-Prototyp soll eine strahlenfreie, wiederholbare und kontrollierte Lernumgebung ermöglichen, um das haptische Feedback, die Kathetersteuerung und die Bildgebung unter realitätsnahen Bedingungen (Simulation des CT-Bildes) zu trainieren, ohne dabei auf echte Notfallpatient:innen in kritischen vaskulären Interventionen angewiesen zu sein. Durch den Einsatz dieser innovativen Technologien und Materialien wollen wir nicht nur die Ausbildung von Mediziner:innen optimieren, sondern auch ethische Standards im Gesundheitswesen fördern. Ziel soll es dabei sein, eine OpenSource-Lösung zu veröffentlichen, sodass das Modell weltweit für weitere medizinische Anwendungsfälle (z.B. Niere, Urologie, Kindergrößen) weiterentwickelt werden kann und der Zugang in Schwellenländern und unterentwickelten Ländern erleichtert wird.